Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre
Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre
Jenny Schrödl / Eike Wittrock (Hrsg.)
Mit 22 Farb- u. 38 S/W-Abbildungen
2., aktualisierte Auflage, 2023
Erscheinungsdatum: 01.02.2022
ISBN: 978-3-95808-340-0
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Eine (fast) vergessene Theatergeschichte
Schwules Theater, Lesbentheater, weiblicher Punk, schiefe Kunst und Cabaret: Theater prägt die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, auf öffentlichen Toiletten und Hinterzimmer-Bühnen werden ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von subversiver Parodie über politische Agitation bis zum Spiel mit der vollständigen Illusion.
Den Theaterbegriff versehen wir im Titel des Bandes mit dem Gender-Sternchen, um einerseits die Offenheit des Begriffs für unterschiedliche, teils widersprüchliche Vorstellungen von Theater zu unterstreichen und um andererseits die genuine Verbindung von Theater mit queerer Kultur und Theorie zu betonen.
Dieser Band möchte einen ersten Überblick über ein bisher wenig beschriebenes Feld geben. Die Beiträge dokumentieren die vielfältigen theatralen Auseinandersetzungen mit Sexualität und Geschlecht in den westdeutschen Emanzipationsbewegungen, die wesentlich zur Herausbildung der freien Theaterszene beitrugen und somit wichtige ästhetische und politische Referenzpunkte für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performancepraxis darstellen. Sie zeigen aber auch die Auseinandersetzungen mit Geschlecht und Sexualität im künstlerischen und gesellschaftlichen Underground der DDR. Und schließlich blicken sie auf Travestie- und Cabaret-Kultur, um die Bedeutung von Theater für trans*-Personen dieser Zeit zu verdeutlichen.
In wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitzeug*innen-Interviews und durch den Abdruck bislang unveröffentlichten Quellenmaterials (u. a. zu Unterste Stufe und Hibaré) werden in diesem Band unterschiedliche Aspekte dieser Zeit schlaglichtartig beleuchtet und dabei queere Methoden und Perspektiven erprobt, die in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft bisher ein Forschungsdesiderat bilden.
Mit Beiträgen von Sigrid Grajek, JohJac Kamermans, Renate Klett, Kata Krasznahorkai, Kirsten Maar, Markues, Peter Rausch, Jayrôme C. Robinet, Katharina Rost, Dorna Safaian, Lea-Sophie Schiel, Jenny Schrödl, Simon Schultz, Gabriele Stötzer, Elke Traeger und Eike Wittrock.
> Besprechung von Frank Hermann in Siegessäule, Februar 2022, S. 31
> Hintergrundbericht von Eike Wittrock (Hrsg.) in dasquerform.at, 25.03.2022
> Rezension von Lara Wenzel in neues deutschland, 19.04.2022
> Rezension von Falk Schreiber in tanz. Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance, 5/2022, S. 57
> Rezension von Georg Kasch in nachtkritik.de, 31.05.2022
> Rezension von Philippa Schindler in stadtrevue.Kultur Politik Stadtleben in Köln, 30.06.2022
> Rezension von Julia Ostwald in Feministische Studien, 2/2022, S. 377–380
> Rezension von Maik Walter in Zeitschrift für Theaterpädagogik 38,81 (Oktober 2022), S. 83–84
> Rezension von Anja Quickert in Theater heute, 12/2022, S. 48
> Rezension von Nils Steffen in H-Soz-Kult, 21.02.2023
> Rezension von Jasmin Degeling in MEDIENwissenschaft 40,1 (2023), S. 49–50
Schmerz als Solidarisierung, Fotografie als Affizierung. Zu den Fotografien von Albrecht Becker aus den 1920er bis 1990er Jahren
Internationale queere Dramatik
Drama Panorama – Neue internationale Theatertexte, Bd. 4