Tiere und Geschlecht
Tiere und Geschlecht
Tierstudien 24
Jessica Ullrich / Mieke Roscher (Hrsg.)
Mit 29 Farb- u. 17 S/W-Abbildungen
Erscheinungsdatum: 26.10.2023
ISBN: 978-3-95808-424-7
inkl. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung! Bestellungen außerhalb Deutschlands zzgl. Versandkosten
Sofort versandfertig, Lieferzeit ca. 1–3 Werktage
- ISBN: 9783958084247
Tierstudien erscheint halbjährlich im Frühjahr und Herbst.
ISSN: 2193-8504
Je Band (ab 2023): 16 €
Jahresabo: 25 €
Förderabo: 36 €
Die verschiedenen Abonnements können Sie hier bestellen.
Von Herrchen, Frauchen und anderen Tierchen
In diesem Band von Tierstudien geht es um die verschiedenen Ebenen der vergeschlechtlichten Beziehung von Menschen zu anderen Tieren, aber auch anderer Tiere untereinander. Die Autor*innen untersuchen, inwieweit sich Konzepte der Gender-Theorie eignen, um die Performativität von Geschlecht in tierlichen und tierbezogenen Praktiken, die diese als männliche und weibliche Aktivitäten darstellen, herauszuarbeiten. Ein Aspekt, der befragt wird, ist, inwiefern Tiere nicht nur ein Geschlecht, sondern auch gender haben, das in diesen Praktiken ebenfalls hergestellt wird.
Geschlecht im Sinne von sex bestimmt häufig darüber, welchen Tieren Menschen erlauben, sich fortzupflanzen. Das ganze Feld der Tierzucht basiert auf der vergeschlechtlichten Zuchtwahl: Haustiere werden kastriert oder sterilisiert, mit Hormonvergabe wird die Fortpflanzungsfähigkeit von Nutztieren gefördert, Verhütungsmittel werden in Taubenfutter gemischt und männliche Küken geschreddert.
Gender hingegen bestimmt den sozialen Ort von Gruppen und Individuen – und dazu gehören auch Tiere. Zwar handelt es sich nicht selten um Projektionen menschlicher Vorstellungen auf die Tierwelt, doch nimmt man kulturelle Ko-Produktion und Ko-Evolution ernst, muss angenommen werden, dass diese Projektionen zu Praktiken geführt haben, die sich in die Körper und die Kultur der Tiere eingeschrieben haben.
Zu den Themen des Bandes zählen Animal Drag, Zoosexualität, tierliche Homosexualität, hegemoniale Männlichkeit in der Mensch-Tier-Beziehung und die Pferdeliebe von Mädchen. Auch Geschlechterkonstellationen und vergeschlechtliche Mensch-Tier-Verhältnisse in der Falknerei, der Hundehaltung, der Schweinezucht und im Zibetkatzenhandel kommen zur Sprache. Neben Hühnern und Fischen werden zudem u.a. auch Bulldoggen und Löwinnen in den Blick genommen.
Mit wissenschaftlichen Beiträgen von Max Böhner, Philine Helas, Julia Kaiser, Christiane Keim, Alexandra König / Annette Schnabel, Johannes Müller, Maja Martha Ploch, Sarah-Maria Schober, Astrid Silvia Schönhagen, Volker Sommer, Aline Vogt und Nadir Weber.
Mit künstlerischen Beiträgen von Lin May Saeed, SK Symbiotic, Soya the Cow, Martin Steinfeld und Victoria Windtner.
> Empfehlung in Stiftung Bündnis Mensch und Tier, 2023
> Rezension von Wolfgang Schwerdt in Katzen-Kultur, 02.01.2024
„Der kleine Berliner Neofelis Verlag betreibt ein ambitioniertes kulturwissenschaftliches Nischenprogramm, innerhalb dessen die Beschäftigung mit dem Mensch-Tier-Verhältnis einen wichtigen Bereich darstellt. [...] Einige künstlerische Annäherungen ans Thema „Tier und Geschlecht“ runden, inklusive Bildmaterial, den Band ab, der gerade durch die scheinbare Disparität seiner Inhalte zeigt, wie groß das Thema ist, das er umkreist.“
> Rezension von Katharina Granzin in taz, 07.02.2024
> Sammelrezension von Fabian Lutz in UNIversalis, 6/2024, S. 7–8
> Rezension von Susanne Kerr in WeiberDiwan, Frühling/Sommer 2024, S. 10