Glossar der Unsicherheit
Glossar der Unsicherheit
Uwe Vormbusch / Michael Niehaus / Fabian Fechner / Peter Risthaus / Eryk Noji (Hrsg.)
Erscheinungsdatum: 31.10.2024
ISBN: 978-3-95808-450-6
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Dieser Artikel erscheint am 31. Oktober 2024
- ISBN: 9783958084506
Vokabular einer verunsichernden und verunsicherten Welt
Dass wir in einer Zeit der Umbrüche leben, ist mittlerweile Teil der alltäglichen Erfahrung auch in den reichen Gesellschaften. Diese Erfahrung kennzeichnet, dass sie nicht an ein bestimmtes Phänomen, eine bestimmte Veränderung oder einen bestimmten Verlust gebunden ist, sondern einen ebenso umfassenden wie diffusen Charakter annimmt; Verunsicherungen sind heute ein unvermeidbarer Gegenstand alltäglicher (Selbst-)Verständigung, politischen Handelns und wissenschaftlichen Forschens, weil sie angesichts der Diversität und Globalität moderner Gesellschaften zu deren kulturellem Kern gehören.
Das Glossar der Unsicherheit versammelt Beiträge aus Soziologie und Philosophie, Literatur- und Medienwissenschaften, Psychologie, Bildungs- und Geschichtswissenschaft. Sie erkunden jene Begriffswelt, mittels derer wir uns heute im state of uncertainty selbst zu verstehen und zu beschreiben versuchen. Sie wollen mit Offenheit und Sensibilität für Andersheiten die Facetten gegenwärtiger Verunsicherungen begreifen.
Anstatt der Fortführung selektiver, eingespielter Fachdiskurse und begrifflicher Unterscheidungen interessiert dabei vielmehr der unmarked space, also diejenigen Räume, in denen Begriffe und Konzepte, die Unsicherheit thematisieren, mit zumindest einem Bein außerhalb liebgewonnener Denkmuster stehen. Das Glossar der Unsicherheit erkundet das Vokabular einer verunsichernden und verunsicherten Welt sowohl anhand von Begriffen, welche die Kontrolle und Steuerung des Unsicheren adressieren – wie Risiko, Prognose und Szenario –, als auch solchen, die ein neues Bewusstsein für die Vulnerabilität der Menschen, der Natur und der gesellschaftlichen Institutionen anzeigen – wie Antibürgerlichkeit, Katastrophe und Verschwörungsideologie. Es reflektiert damit die Ambivalenzen heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse und die Herausforderungen des in diesen Verhältnissen möglichen Sich-selbst-Verstehens und Handelns.
Mit Beiträgen von Frank Becker, Thomas Bedorf, Carolin Blumenberg, Wolfgang Bonß, Till Breyer, Jules Buchholtz, Jennifer Eickelmann, Martin Endreß, Fabian Fechner, Peter Friedrich, Irina Gradinari, Stefanie Graefe, Melanie Hermann, Philip R. Hoffmann-Rehnitz, Franziska Jekel-Twittmann, Ute Kemmerling, Werner Kirsch, Andreas Kleine, Susanne Krasmann, Wolfgang Kruse, Johannes Lehmann, Sarah Lehner, Sibylle Marti, Constantin M. März, Stefan Meißner, Andreas Mokros, Jürgen G. Nagel, Arndt Neumann, Michael Niehaus, Eryk Noji, Peter Risthaus, Armin Schäfer, Dennis Schmidt, Felicitas Schmieder, Uwe Steiner, Uwe Vormbusch, Petra Waffner und Maximilian Waldmann.