Judenhass im Kunstbetrieb
Judenhass im Kunstbetrieb
Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023
Matthias Naumann (Hrsg.)
Mit 5 Farbabbildungen
Erscheinungsdatum: 07.10.2024
ISBN: 978-3-95808-452-0
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- ISBN: 9783958084520
- Reihe: Relationen. Essays zur Gegenwart
- Lieferbar: Bd. 19
Die Reihe Relationen wird herausgegeben von David Jünger und Sebastian Voigt.
Als progressiv getarnter Antisemitismus in Kunst und Kultur
Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 hat zu einem erschreckenden Aufflammen des Antisemitismus in einem globalen Maßstab geführt, so auch in Deutschland. Dabei tritt dieser insbesondere in sich als progressiv, links und weltoffen verstehenden Milieus des Kunst- und Kulturbetriebs sowie an den Universitäten städtischer Metropolen lautstark in Erscheinung. Bereits zuvor bestehende Spaltungen wurden vertieft oder taten sich neu auf, so dass der Kunst- und Kulturbetrieb seit dem 7. Oktober unheilbar zerrissen wirkt. Während die Relevanz einer künstlerischen Äußerung häufig nur noch im Verhältnis zu einer Positionierung zum Israel-Palästina-Konflikt bemessen zu werden scheint, zeigt sich in den (Nicht-)Äußerungen einzelner Künstler*innen sowie von Institutionen zugleich ein großer Mangel an Empathie bis hin zu einer Verherrlichung terroristischer Gewalt.
Die Reaktionen in den verschiedenen Bereichen der Kunst und des Kulturbetriebs sind bis heute verstörend. Der Judenhass der Terrororganisation Hamas wird mit Verweis auf eine vermeintlich progressive postkoloniale Perspektive verklärt. Israel wird als kolonialer Siedlerstaat verunglimpft, der Vorwurf der Apartheid und des Genozids an den Palästinenser*innen in aggressiver Weise artikuliert und beliebige israelische Bürger*innen sowie Jüdinnen und Juden werden in Kollektivhaftung genommen.
Judenhass im Kunstbetrieb analysiert die Ursachen und Äußerungsformen dieses Antisemitismus, beleuchtet Gegenpositionen und diskutiert mögliche Konsequenzen. Der Band geht davon aus, dass die Reaktionen auf den 7. Oktober in den einzelnen Kunstfeldern unterschiedlich ausgefallen und daher differenziert zu betrachten sind. Renommierte Wissenschaftler*innen und Journalist*innen nehmen deshalb jeweils einen, ihnen vertrauten Bereich des Kunstbetriebs genauer in den Blick und untersuchen, was in Theater, Tanz, Film, Bildender Kunst, Literatur, Musik, Comic sowie in der Kulturpolitik nach dem 7. Oktober geschehen ist bzw. daraus folgen könnte oder sollte.
Mit Beiträgen von Jakob Baier, Ole Frahm, Jonathan Guggenberger, Stella Leder, Matthias Naumann, Benno Plassmann, Alexander H. Schwan, Esther Slevogt, Dana von Suffrin und Lea Wohl von Haselberg.
> Interview von Vladimir Balzer mit Matthias Naumann in Deutschlandfunk Kultur – Fazit, 07.10.2024
> Interview von Frauke Oppenberg mit Stella Leder in SWR – Kultur am Morgen, 07.10.2024
> Rezension von Stefan Laurin in Ruhrbarone.de, 07.10.2024
> Interview von Shelly Kupferberg mit Matthias Naumann in rbb – Radio3, 09.10.2024
> Rezension von Daniel Pietrzik in Mediennerd.de 10/2024
> Rezension von Lara Wenzel in Theater der Zeit 79,11 (November 2024), S. 78
„Es gibt Bücher, die fliegen unter dem öffentlichen Radar, und das obwohl sie von allen Politikerinnen und Politikern, die im Kulturbetrieb unterwegs sind und die über die Vergabe von öffentlichen Fördermitteln entscheiden, gelesen werden sollten. Und nicht nur von ihnen …“
> Rezension von Alex Wallrabenstein in Die Politische Meinung – Blog, 12.11.2024
„‚Antisemitischen Äußerungen ist sehr energisch entgegenzutreten: Sie müssen sehen, dass der, welcher sich gegen sie stellt, keine Angst hat.‘ Das empfahl Theodor W. Adorno 1962 in seinem Vortrag Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute. Als solch ein energisches Entgegentreten lässt sich die Veröffentlichung dieses Bandes durchaus verstehen.“
> Rezension von Markus Ströhlein in konkret, 12/2024, S. 59
> Interview von Thomas Klatt mit Matthias Naumann in Deutschlandfunk – Schalom, 06.12.2024