Jüdisch-Sein im nationalsozialistischen Deutschland

Jüdisch-Sein im nationalsozialistischen Deutschland

Jüdisch-Sein im nationalsozialistischen Deutschland

  • Gelebter Raum, gelebte Zeit

  • Guy Miron
    aus dem Hebräischen von Almut Laufer

  • Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne, Bd. 37
  • Softcover, 15 x 21 cm, 300 Seiten
    Mit 8 S/W-Abbildungen
    Erscheinungsdatum: 31.10.2025
    978-3-95808-511-4
    29,00 € *

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    Dieser Artikel erscheint am 31. Oktober 2025

    • 9783958085114
    • Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
    • Bd. 37
  • Die Reihe Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne wird herausgegeben von Joachim Schlör.

     

  • Auch als E-Book erhältlich.
  • Die nationalsozialistische Verfolgung bedrohte die deutschen Jüdinnen und Juden in sich... mehr

    Jüdische Raum- und Zeiterfahrung während der NS-Verfolgung

    Die nationalsozialistische Verfolgung bedrohte die deutschen Jüdinnen und Juden in sich steigernden Formen, durch soziale, kulturelle und ökonomische Ausgrenzung, Emigration oder Zwangsumsiedlung, Zwangsarbeit, Deportation und Konzentrationslager. Auch ihre Erfahrung von Raum und Zeit veränderte sich dadurch tiefgreifend. Jüdinnen und Juden waren mit einer immer stärkeren Einengung des Lebens, einem Mangel an Möglichkeiten, ihre Zeit zu planen und zu gestalten, und den Schwierigkeiten des Wartens auf das Unbekannte konfrontiert.

    Wie gingen sie mit dem Ausschluss aus der Öffentlichkeit um? Wie wurde ihr Gemeinschaftsleben neu organisiert und welche Veränderungen fanden im Privaten statt? Wie wirkte sich ihre zunehmende Not auf die Art und Weise aus, wie sie den Lauf der Zeit erlebten? 

    Ausgehend von privaten Zeugnissen (Tagebücher, Korrespondenzen und Memoiren) und öffentlichen Quellen (jüdische Zeitungen und Zeitschriften) rekonstruiert und analysiert Guy Miron den gelebten Raum und die gelebte Zeit während der NS-Verfolgung. So bietet sich ein neuer Blick auf das Leben der deutschen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Miron zeigt, welche Strategien und Praktiken sie entwickelten, um mit der neuen Realität fertig zu werden, um mit dem immer kleiner werdenden Zugang zum öffentlichen Raum umzugehen und im Gegenzug den traditionellen jüdischen Raum gewissermaßen neu zu erfinden, neue Interpretationen der Vergangenheit zu schaffen und ihre Haltung gegenüber ihrer deutschen Identität zu überdenken.

    Die sich dabei zugleich entwickelnden jüdischen Raum- und Zeiterfahrungen bestimmten die existenziellen Horizonte und die Alltagspraxis der jüdischen Gemeinschaft. Ihre Praktiken brachten dabei, wie Miron zeigt, die kontinuierliche Bindung der deutschen Jüdinnen und Juden an Schlüsselelemente des deutschen bürgerlichen Habitus als auch ihren Kampf um die Aufrechterhaltung jüdischer Handlungsfähigkeit und eines jüdischen Widerstands unter der nationalsozialistischen Verfolgung zum Ausdruck.