Das Gastspiel

Das Gastspiel

Das Gastspiel

  • Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950
  • Sebastian Schirrmeister
    Mit einem Vorwort von Joachim Schlör

  • Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne, Bd. 1
  • Softcover, 13,5 x 21 cm, 172 Seiten, 242 g
    Mit 9 S/W-Abbildungen
    Erscheinungsdatum: 15.05.2012
    978-3-943414-03-5
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    • 9783943414035
    • Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne
    • Bd. 1
  • Die Reihe Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne wird herausgegeben von Joachim Schlör.

  • Auch als E-Book erhältlich.
  • Friedrich Lobe (1889–1958) gehörte zu den wenigen aus Deutschland geflüchteten Theatermachern,... mehr

    Ein deutsch-jüdischer Theateremigrant im Palästina der 1930er und 1940er Jahre

    Friedrich Lobe (1889–1958) gehörte zu den wenigen aus Deutschland geflüchteten Theatermachern, die im hebräischen Theater in Palästina Fuß fassen konnten. Nach seiner Einwanderung 1933 für eine erste Inszenierung von Dantons Tod am Tel Aviver Arbeitertheater Ohel engagiert, führte Lobe bis zu seiner Rückkehr nach Europa 1950 bei dreißig Produktionen Regie, veröffentlichte zahlreiche Zeitungsartikel und schrieb nicht zuletzt zwölf eigene dramatische Texte.

    Auf Grundlage umfangreicher Archivrecherchen untersucht Sebastian Schirrmeister erstmals die besonderen Konstellationen, die sich aus Lobes Emigration nach Palästina ergaben und die sich in seinen Aktivitäten und Texten widerspiegeln: Ein arrivierter deutscher Theaterkünstler traf auf ein im Aufbau befindliches, von russischen Emigranten und zionistischer Ideologie beherrschtes hebräisches Theater. Er musste sich in der neuen Umgebung, die sich im Spannungsfeld von Migration, Kulturtransfer und der Konstruktionsarbeit an einer neuen Nationalkultur konstituierte, behaupten. Ein einst bekannter Schauspieler wurde, der Sprache des Landes nicht mächtig, zum Dramatiker und konnte nur mithilfe von Übersetzung und Maskerade Eingang in das bereits besetzte kulturelle Feld finden.

    Die Tatsache, dass Lobe bislang weder im deutschen noch im israelischen Forschungskontext Beachtung fand, ist sicherlich der Unmöglichkeit einer eindeutigen nationalen Zuordnung seines Wirkens, seiner ambivalenten Position ‚zwischen allen Stühlen‘ geschuldet.